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Einbau einer LED-Beleuchtung in die Donnerbüchsen
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Einbau einer LED-Beleuchtung in die Donnerbüchsen (Märklin 4313-16)

Ralf Sydekum – Januar 2004

In der Nachkriegszeit wurden viele dieser zweiachsigen Personenwagen im Nah- und Nebenstreckenbereich bei der Deutschen Bundesbahn eingesetzt. Aufgrund der Bauweise waren sie recht laut und wurden deshalb liebevoll „Donnerbüchsen“ genannt. Diese Wagen gehören zum Pflichtprogramm eines jeden Epoche III Fahrers. Märklin bietet folgende Modelle für diese Epoche an:

· 4313 – Personenwagen Abi, 1. und 2. Klasse
· 4314 – Personenwagen Bi, 2. Klasse
· 4315 – Gepäckwagen Pwi
· 4316 – wie 4315, jedoch mit roten Schlussleuchten


Bild 1: Märklin Modell „Donnerbüchse“ 4313 (Quelle: Märklin)

Die Wagen sind bereits für stromführende Kupplungen vorbereitet und bieten sich daher für einen recht einfachen Einbau einer LED-Beleuchtung an.

Märklin bietet für die Donnerbüchsen den Beleuchtungssatz 7318 (ca. 13,- bis 16,- EUR) an, dieser enthält neben dem Schleifer die Massefedern, Kontaktdeichseln, stromführende Kupplung und zwei Glühlampen mit Haltern.

 


Bild 2: Beleuchtungssatz 7318

Für unseren Umbau mit LED-Lichtleisten können wir die meisten Teile dieses Umbausatzes verwenden, jedoch soll der ganze Zug nur einen Schleifer aufweisen, um den Rollwiderstand zu minimieren. Hierzu bietet sich idealerweise der vom Werk schon mit Schlusslichtern und Schleifer ausgerüstete Gepäckwagen 4316 an. Alternativ lässt sich natürlich auch im Gepäckwagen eine LED-Beleuchtung unterbringen, der Einbau geschieht analog zu dem hier beschriebenen Verfahren am Beispiel eines Personenwagens.

Als LED-Lichtleiste verwende ich die Platinen von Herrn Albert Wagner, Wiesbaden (A.WagnerLED@t-online.de). Herr Wagner bietet u.a. komplette LED-Beleuchtungssätze für Personenwagen aller Art zu moderaten Preisen an. Mit dem Erwerb dieser Produkte unterstützt man gleichzeitig auch die Mukoviszidose-Stiftung, da Herr Wagner den Erlös aus seinen Warenverkäufen diesem wohltätigen Zweck zuführt.

Die hier abgebildete LED-Lichtleiste (149 mm) kostet als Fertigteil 5,- EUR (ohne Gewähr).

Das nächste Bild zeigt den demontierten Wagen mit der abgenommenen Grundplatte, die als Stromverbindung zwischen den beiden Kupplungen dient. Auf der rechten Seite sind bereits die Massefeder und die stromführende Deichsel eingesetzt. Die Massefeder stellt den Kontakt zu den Wagenachsen her, die Deichsel macht die Kupplungsschächte stromführend.

 


Bild 3:
Wagenboden mit Einbauteilen

In der Mitte sieht man die LED-Lichtleiste, die mit ihren 149 mm für die Donnerbüchsen zu lang ist. Die Leiste lässt sich in der Mitte teilen, auf dem Bild ist die Markierung dazu schon von mir vorgenommen worden. Der linke Teil enthält die Elektronik (z.B. Dioden) und wird in den Wagen eingebaut, der rechte Teil kann z.B. für Häuserbeleuchtungen weiterverwendet werden.

Im nächsten Schritt wird die Halterung für die LED-Lichtleiste montiert. Dazu nimmt man eine Lampenhalterung aus 7318, entfernt die Glühlampe und die gesamte Anschlussmimik dazu, weiterhin wird mit einer Flachzange das nach oben zeigende kleine Blech einfach mit einer Flachzange waagerecht gebogen, damit die LED-Leiste eine optimale Auflagefläche findet.


Bild 4: Montierte Halterung auf Wagenbodenblech

Die Halterung wird in die vorbereiteten Bohrungen der Grundplatte gesteckt und mit einer kleinen Zange werden die Halteösen etwas verdreht. Die sieht man im folgenden Bild.


Bild 5: Verankerung der LED-Halterung durch Verdrehen der Ösen

Das nächste Bild zeigt nun den komplett montierten Grundaufbau des Wagens. Die Deichseln stellen über die Grundplatte die Stromverbindung zwischen den beiden Kupplungsaufnahmen dar, die Massefedern sind aus Kontaktgründen pro Wagen doppelt ausgeführt und werden an die LED-Platine gelötet.


Bild 6: Wagen-Grundaufbau

Der Zusammenbau der kleinen Teile ist recht mühsam, zumal die Massefeder sehr leicht durch die Kupplungsfeder „ausgehebelt“ werden kann und beide Teile im Bastelraum umher fliegen. Ich habe daraufhin einfach die Massefedern am Wagenboden mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert.

 


Bild 7: Massekontakt über die Wagenachse

Die Massefeder wird wie auf obigem Bild dargestellt, an die Wagenachse geführt.

Im nächsten Schritt wird nun die gekürzte LED-Platine auf die Lampenhalterung geklebt. Hierfür eignen sich Sekunden- und Heisskleber, aber auch mit Zweikomponentenkleber kann man sehr gut arbeiten.

 


Bild 8: Die LED-Platine wird auf die Halterung geklebt.

Die beiden Massekabel werden an beiden Enden der LED-Platine angelötet, jeweils an der „selben Seite“. Anhand der Leiterbahnen kann man die elektrische Verbindung der beiden Massepunkte gut erkennen. Die Stromzufuhr erfolgt über die Halterung, hierzu wird einfach ein kleines Kabel an die Halterung gelötet und dann an den verbleibenden Pol der LED-Platine angebracht. Die LED-Platinen sind im übrigen verpolungssicher, dennoch achte ich zumindest auf eine identische Polung aller Lichtleisten.


Bild 9: LED-Platine von der Seite betrachtet

Die Preiserleins haben schon Platz genommen und können ihre Vorfreude auf den beleuchteten Personenwagen nicht verbergen. An dieser Stelle kann der Wagen nun aufgegleist werden und eine Funktionsprüfung zeigt den Erfolg unserer Bastelei.

 


Bild 10: Lie LEDs leuchten

Als stromführende Kupplung kann einerseites die starre Kupplung von Märklin verwendet werden, die dem Umbausatz 7318 beiliegt. Ich setze lieber die leicht trennbaren Kupplungen von RTS ein, die ebenfalls über Herrn Wagner bezogen werden können.

 


Bild 11: Spritzgussteil im Inneren des Wagendachs

Bevor nun der Wagenkosten montiert werden kann, muss zunächst ein Spritzgussteil im Wagendach entfernt werden, Das gelingt sehr gut mit einem kleinen Bastelmesser, dessen Klinge etwas biegsam sein sollte.


Bild 12: Das Spritzgussteil ist entfernt


Bild 13: Gleichmäßige Ausleuchtung des Wagens



Bild 14: Weiteres Beleuchtungsbeispiel


Fazit

Der Einbau einer LED-Beleuchtung in die Personenwagen hat mehrere Vorteile. Einerseits sind die Wagen sehr gleichmäßig ausgeleucht, andererseits sparen die LEDs im Gegensatz zu Glühlampen sehr viel Strom, was sich letztendlich in einer geringeren Anzahl Trafos/Boostern auszahlen kann. Nachteilig sind die Umbaukosten zu betrachten, es gilt die Faustformel, dass die Beleuchtung eines Wagens i.d.R. den reinen Wagenpreis leicht verdoppeln kann.


Haftungsausschluss

Bitte bedenken Sie, dass Ein- und Umbauten, die nicht der autorisierte Fachhandel vornimmt, zum Garantieverlust führen können. Der Autor beschreibt diesen Umbau nach bestem Wissen und Gewissen und übernimmt keinerlei Haftungen oder Gewähr auf Richtigkeit. Ein Nachbau gemäß dieser Anleitung erfolgt daher immer auf eigenes Risiko.